Kita und Familienstützpunkt Elsenfeld

Realisierungswettbewerb n. RPW 2013 im VGV-Verfahren

Nutzung: Kindertagesstätte und Familienstützpunkt

Ort: Elsenfeld

Jahr: 2022

Status: Anerkennung im Realisierungswettbewerb

Auftraggeber: Marktgemeinde Elsenfeld

in Zusammenarbeit mit Bastian Peters Architektur

 

Städtebauliche Setzung

Die Setzung der Kindertagesstätte findet im rückwärtigen Bereich des Baufeldes als zweigeschossige Erweiterung des Scheunengürtels parallel zur Hauptstraße in Richtung Rathausstraße statt. Von Bestandsbebauung wird das ehemalige Wohnhaus mit der Hausnummer 26 denkmalgerecht saniert und freigespielt. Das alte Fachwerkhaus und der KITA-Neubau werden durch den neuen eingeschossigen Speisesaal miteinander verbunden. Im südlichen Bereich ist durch den kompakten Neubau eine optionale städtebauliche Erweiterung parallel zur Rathausstraße möglich. Eine kinderverträgliche Nutzung kann ein Seniorenhaus im Sinne einer Mehrgenerationengemeinschaft sein.

Durch die Setzung der Baukörper werden die Außenräume in einen Vorplatz an der Hauptstraße, einen Spielbereich im Süden des Baufeldes und die Obstwiese unterteilt. Die Freiräume werden durch Gassen links und rechts des neuen Baukörpers verbunden.

Das Foyer bildet die Verbindung von Vorplatz zur Obstwiese.

 

Mit unserem Entwurf verfolgen wir folgende städtebauliche Kernpunkte:

 

- Freispielen des Fachwerkhauses an der Hauptstraße zur Stärkung der Adressbildung

- Verlängerung und Abschluss des Scheunengürtels in Richtung Rathausstraße

- Maßstabsgerechte Zonierung der Außenräume

- Möglichkeiten zur baulichen Erweiterung im Sinne einer flächeneffizienten Planung zu schaffen

 

Platz mit Herz

Der Vorplatz der Kita soll zu Treffen und Kommunikation einladen und wird hierfür dreiseitig gefasst. Dies gliedert den Vorplatz und die Eingänge zum Familienstützpunkt zur KITA und die Außenzugänge zum Speisesaal. Die Anordnung des Speisesaals ermöglicht das Essen im Freien im Sommer. Die Oberfläche ist glatt, gut befahrbar und bemalbar. Das Gebäude und die befestigten Bewegungsflächen sind barrierefrei erschlossen. Direkt an der Hauptstraße befinden sich 2 PKW-Stellplätze, wobei einer als barrierefreier Parkplatz und der andere für die Anlieferung der Küche genutzt werden kann.

 

Architektur

Das Fachwerkhaus an der Hauptstraße wird denkmalgerecht saniert und bildet die neue Adresse für den Familienstützpunkt im Fachwerkhaus und die Kindertagesstätte im rückwärtigen Bereich als Verlängerung des Scheunengürtels. Der Speisesaal schließt als eingeschossiger Riegel rückseitig an das Fachwerkhaus. Hier sehen wir mögliche Synergieeffekte in der zukünftigen Nutzung des Familienstützpunkt. Durch die bauliche Nähe zum Speisesaal kann dieser außerhalb der Kitazeiten als zusätzlicher Besprechungs- und Präsentationsraum genutzt werden. In Zusammenhang mit dem neu geschaffenen Vorplatz können auch beide Räumlichkeiten für Veranstaltungen genutzt werden.

Der städtebauliche Rahmen aus Fachwerkhaus, Speisesaal und Nachbarbebauung führt direkt auf den Haupteingang der KITA Elsenfeld. Das Foyer ist durchgesteckt und ermöglicht eine visuelle und direkte Verbindung zur Obstwiese. Der Neubau gliedert sich in den Scheunengürtel ein und schließt diesen in Richtung der Rathausstraße ab. Das zweigeschossige Gebäude basiert auf einem 1,25x1,25 Raster und hat Abmessungen von ca. 11 x 30m und eine Firsthöhe von ca. 10,25m. Der Erschließungsflur bildet im Osten das Rückgrat und führt vom Foyer durch das gesamte Gebäude. Der Fahrstuhl am Foyer ermöglicht die barrierefreie Erschließung.

Im südlichen Bereich im EG ist die Kinderkrippe verortet. Dies schafft eine außenliegende Spielfläche, welche ebenerdig direkt aus dem Gruppenraum erschlossen wird. Der Sanitär- und Ruheraum ist direkt an den Gruppenraum geschaltet. Der Gemeinschaftsraum ist direkt neben dem Foyer im EG zentral angeordnet. Die Treppe im Foyer dient hierbei als verbindendes Element und ermöglicht eine visuelle und krabbelfreundliche Verbindung unter der Treppe Richtung Gemeinschaftsraum. Die Personalräume sind im nördlich des Foyers  im Riegels im EG angeordnet und liegen somit zentral am Eingang, der Treppe und dem Aufzug. Die nach Westen gerichtete Fassade ermöglicht eine visuelle Verbindung in Richtung Obstwiese. Im 1.Og sind die Räumlichkeiten des Kindergartens mit den 2 Gruppen- und Nebenräumen und einer sanitären Einrichtung für beide Räume untergebracht. Das steilgeneigte Dach wird hierbei als zusätzlicher Spielboden für beide Gruppenräume genutzt.

 

Die Obstwiese

Die baumbestandene Anlage hat eine besondere Qualität, die es zu bewahren und nutzen gilt. Die durch Grün bestimmte Obstwiese soll den Kindern ein vielseitiges Angebot an Spiel- und Entdeckungsmöglichkeiten bieten. Das Foyer öffnet sich westseitig zu einer geschützten Bewegungs- und Aufenthaltsfläche, die sich zu der großzügigen Baum- und Wiesenlandschaft öffnet. Von hier aus können die Kinder direkt auf den Spiel-Mit-Pfad, der sich durch die Obstwiese schlängelt, heruntersausen.

Spielgeräte zum Klettern, Balancieren und Schaukeln verteilen sich auf die Spielkreise und offenen Rasenflächen. Kletter- und Versteckelemente, die sich rücksichtsvoll in den Baumbestand integrieren, sollen vor allem bei den größeren Kindern einen Spielanreiz schaffen. Bei dem gesamten Spielangebot wird auf natürliche Oberflächen wie umweltfreundlich behandeltes Holz in Kombination mit langlebigem Metall Wert gelegt. Der Spiel-Mit-Pfad bietet durch seine befestigte Oberfläche eine inklusive Erschließung des vielseitigen Spiel- und Lernangebotes. Eine zentrale Lichtung als offene Rasenfläche ermöglicht das freie Spiel, bietet Raum für Improvisation. Eine visuelle Verbindung in Richtung des Foyers und der Personalräume ist gegeben. Strauchneupflanzungen säumen die Obstwiese und das restliche Areal zur Grundstücksgrenze hin und bieten Bereiche zum Klettern, zahlreiche Versteckmöglichkeiten sowie vielfältige Pflanzenlandschaften zum Entdecken.

Zusätzlich wird den Kindern ein kleiner Frucht- und Gemüsegarten zum Erforschen und Pflegen zur Verfügung gestellt.vDie Sandspielflächen für die Krippenkinder befinden sich am Fuße der Terrasse, welche an den Gruppenraum schließt. Ein Sonnensegel spendet Schatten.

 

 

 

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Adam Natkaniec, Architekt, Architektur, Hamburg, Deutschland, Bauen, Planen, Planung, Entwurf, Ausführungsplanung, Baugenehmigung, Vorplanung
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